Die Lösungen zu den Fragen finden Sie am Ende dieser Seite.
Frage 1
Welche der folgenden Aussagen ist falsch?
- Die Höhe kurz- und langfristiger Zinsen kann aus einer Zinsstrukturkurve oder kurz Zinskurve abgelesen werden.
- Bei Vorliegen einer normalen Zinskurve sind die kurzfristigen Zinsen tiefer als die langfristigen Zinsen.
- Da die Unsicherheit über die Rückzahlung des ausgeliehenen Geldbetrags mit zunehmender Laufzeit steigt, nimmt auch der geforderte Zinssatz als Entschädigung für das steigende Risiko ab.
- Die Spot-Kurve zeigt Zinssätze, die für Geldaufnahmen und -anlagen ab dem heutigen Zeitpunkt gelten. Daneben gibt es Terminzinssätze oder sogenannte Forward Rates, die für eine Geldanlage und
-aufnahme beginnend in der Zukunft für eine bestimmte Laufzeit relevant sind.
Frage 2
Die SuperTech AG muss voraussichtlich für ein Investitionsprojekt in drei Monaten Geld aufnehmen, das sie für drei Monate benötigt. Die aktuelle Zinsstrukturkurve der Kassasätze sieht wie folgt
aus:
- 3 Monate = 0,10 Prozent
- 6 Monate = 0,20 Prozent
- 9 Monate = 0,25 Prozent
- 12 Monate = 0,50 Prozent
Zu welchem Zinssatz kann die SuperTech AG voraussichtlich eine dreimonatige Geldaufnahme in drei Monaten heute fixieren?
Hinweis: Die Formel zur Berechnung einer unterjährigen Forward Rate lautet:
Frage 3
Welche der folgenden Aussagen ist falsch?
- Der Einkommenseffekt beantwortet die Frage, welche Auswirkungen Zinsänderungen auf die laufenden Erträge und Aufwände bzw. das Zinsergebnis haben. Das Zinsergebnis wird berechnet, indem der
Zinsaufwand vom Zinsertrag subtrahiert wird.
- Mit einer Zinsbindungsbilanz werden die Nominalwerte der zinssensitiven Aktiv- und Passivposten sowie Ausserbilanzgeschäfte in vorgegebene Laufzeitbänder eingeordnet.
- Um die potenziellen Auswirkungen von Zinssatzveränderungen auf das Einkommen eines Unternehmens abzuschätzen, werden die Überhänge pro Laufzeitband mit einer möglichen Zinssatzveränderung
multipliziert.
- In einem Laufzeitband mit einem Aktivüberhang resultiert bei einer Zinserhöhung eine Abnahme des entsprechenden Zinsergebnisses, bei einem Passivüberhang eine Zunahme.
Frage 4
Die SuperTech AG beschliesst die Entwicklung einer neuen Generation von Fräsmaschinen. Für die Entwicklung benötigt die SuperTech AG in drei Monaten einen dreimonatigen Überbrückungskredit von
100 Millionen Schweizer Franken. Um sich gegen unerwartete Zinsanstiege abzusichern, schliesst sie mit ihrer Hausbank ein FRA ab und sichert sich damit eine Verzinsung von 2,25 Prozent. Die
Vorlaufzeit beträgt drei Monate, die Referenzperiode ebenfalls drei Monate.
Wie hoch ist nun die Ausgleichszahlung aus Sicht der SuperTech AG, wenn am Fixing-Tag der Sechs-Monats-Libor bei 2,5 Prozent notiert?
Hinweis: Die Formel zur Berechnung der Ausgleichszahlung lautet:
Frage 5
Welche der folgenden Aussagen ist falsch?
- Bei einem Zinsswap handelt es sich um eine ausserbörslich abgeschlossene Vereinbarung, die einen Tausch von Zinszahlungen in einem bestimmten Zeitraum vorsieht.
- Bei einem Payer Swap findet die Zahlung eines festen Zinssatzes statt, bei einem Receiver Swap erhält die Receiver-Partei eine fixe Zinszahlung.
- Ein einzelner Swap kann nicht zugleich Receiver und Payer Swap sein.
- Als Referenzzinssätze gelten die Zinssätze der jeweiligen Swapkurve. Die Swapkurve zeigt, zu welchen Sätzen ein Festzinsswap abgeschlossen werden kann.
Lösungen:
Frage 1: c.
Da die Unsicherheit über die Rückzahlung des ausgeliehenen Geldbetrags mit zunehmender Laufzeit steigt, nimmt auch der geforderte Zinssatz als Entschädigung für das steigende Risiko zu.
Frage 2: c.
Frage 3: d.
In einem Laufzeitband mit einem Aktivüberhang resultiert bei einer Zinserhöhung eine Zunahme des entsprechenden Zinsergebnisses, bei einem Passivüberhang eine Abnahme.
Frage 4: b.
Frage 5: c.
Ein einzelner Swap hat immer zwei Vertragsparteien und deshalb ist er immer zugleich Receiver und Payer Swap.